Der Tierarzt eures Vertrauens kann vieles vor Ort untersuchen, für Vieles nutzt aber auch der Tierarzt ein externes Labor zur Untersuchung. Einige dieser Labore akzeptieren Proben auch direkt von Privatpersonen und können diese für ein Entgelt untersuchen.

In der Regel kann es günstiger sein, selbst eine Untersuchung bei einem Labor in Auftrag zu geben, so man denn weiß, wonach sie suchen sollen.

Beispielsweise bei der Untersuchung auf Würmer bietet es sich an, die Probe direkt ins Labor einzuschicken. Tierärzte empfehlen 4 mal im Jahr den Hund zu entwurmen, ob er nun welche hat oder nicht. Prophylaxe – aufgrund der Kostenstrukturen. Eine Wurmkur kostet um die 10 Euro, ein Test unter Umständen deutlich mehr – und so ein Test macht viel mehr Arbeit. Trotz der wirtschaftlichen Überlegungen ist, meiner Meinung nach, davon auszugehen, dass es auch gesünder ist, nur dann zu entwurmen wenn auch ein Befall vorliegt.

Labore

Diese Labore arbeiten auch mit Privatpersonen:

Laboklin

http://www.laboklin.de/

Es gibt Formulare, die ihr hier ausfüllen müsst. Sich durch diese vielen Formulare durchzuarbeiten, kostet etwas Zeit. Zudem wird ein Aufschlag für den Mehraufwand bei Privatpersonen verlangt.

• Hier findet ihr den Untersuchungsauftrag mit Preisen. (Achtung – der Aufschlag fehlt) 

Tierärztliche Hochschule Hannover

http://www.tiho-hannover.de/de/kliniken-institute/institute/institut-fuer-parasitologie/

• Hier findet ihr das Leistungsverzeichnis mit Preisen.
• Hier findet ihr den Untersuchungsauftrag.

Vorbereitung und Auswahl des Testes bei der TiHo Hannover:

Im Leistungsverzeichnis könnt ihr die Untersuchung, die ihr in Auftrag geben möchtet, heraussuchen. Es ist recht genau beschrieben, auf welche Würmer getestet wird und unter Umständen auch welche Arten so nicht gefunden werden können. Auch für den Nichtmediziner und Laien ist in der Beschreibung, der Umfang der Untersuchung gut zusammen gefasst.

Wir haben uns für einen Test, der „gängigen Endoparasiten von Hund und Katze inklusive Giardien erfasst“, entschieden. Eine Kombination der Untersuchungsverfahren Flotation, Auswanderverfahren nach Baermann-Wetzel und Giardien-SNAP-Test (Nummer: 190129). Die Untersuchungen kosteten insgesamt 28,56 Euro.

Untersucht wurde dabei auf folgende Parasiten:

Quelle: Leistungsverzeichnis des Parasitologischen Institutes der Tierärztlichen Hochschule Hannover

Einschicken muss man eine Kotprobe, dazu sollte man sich ein Probenröhrchen für ca. 50 Cent in der Apotheke besorgen.

Zusätzlich solltet ihr noch einen Zipper-Beutel besorgen, wenn euer Röhrchen in keinem verpackt war und eine Etikette, zum selber beschriften.

Kotproben sammeln:

Wir haben drei Proben vom „Output“ des Hundes genommen und dann im Röhrchen gemischt. Das ist in soweit wichtig, als dass ihr sonst drei Proben ins Labor schicken müsst, und diese einzeln untersucht werden. Die unschöne Aufgabe des Mischens spart also Geld.

Wichtig ist, dass ihr ausreichend viel Kot sammelt, wie viel für die Untersuchungen benötigt wird, steht im Leistungsverzeichnis. Unser Probenröhrchen fasste 30ml - angefordert waren für die Kombinationsuntersuchung 15g.

Und: Nein - gewogen haben wir nicht!

Verschicken der Probe:

Den Untersuchungsauftrag ausdrucken und ausfüllen, wir haben einen selbst verfassten Auftrag dazu gelegt, in welchem wir sowohl die Nummer als auch den Namen der Untersuchung nochmal benannt und umschrieben haben, um Missverständnissen vorzubeugen.

Die Probe haben wir etikettiert und mit folgenden Daten beschriftet:

• dem Namen des Hundes,
• unserem Namen,
• unserer Anschrift,
• der Untersuchungsnummer

Anschließend haben wir sie in einen Zipperbeutel gesteckt, um die Hygiene zu erleichtern. Das passt alles in einen Großbrief, der im Idealfall aus dickerer Pappe ist um das Aufreißen des Papiers beim Versandt zu verhindern.

Dauer der Untersuchung / Wartezeit:

Wir haben 3-4 Werktage (inklusive Versandtzeit) auf die Antwort gewartet, die uns freundlicherweise auch gleich per E-Mail mitgeteilt wurde. Damit sind wir wirklich sehr zufrieden. Dienstagnachmittag im Briefkasten eingeworfen, Montag bereits die Antwort per E-Mail erhalten. 

Das Ergebnis:

Bei Ronja konnte nichts nachgewiesen werden, weder Würmer noch Giardien. Wir sind erleichtert!

Fazit:

Das Sammeln der Kotproben ist auch bei der Untersuchung beim Tierarzt notwendig. Der Arbeitsaufwand hielt sich in Grenzen, auch wenn es Schöneres gibt.

Wir würden die Tierärztlichen Hochschule Hannover auch wieder als untersuchendes Institut nutzen.

Laboklin haben wir nicht ausgesucht, da die Kosten etwas höher gewesen wären und die Auswahl der Untersuchung etwas schwieriger gewesen wäre. Dadurch, dass die TiHo ein Parasitologisches Institut hat, findet man dort nur Untersuchungsaufträge auf Parasiten und muss nicht auch noch die Leistungsbeschreibungen zu Blutuntersuchungen und anderem durchlesen. Zudem ist die kurze Beschreibung im Leistungsverzeichnis der TiHo, neben der Auflistung der Testverfahren, für einen Laien eine hilfreiche Bestätigung der korrekten Auswahl der Untersuchung.  

Weiterhin muss als Privatperson bei Laboklin ein kleiner Aufschlag gezahlt werden, um den höheren Verwaltungsaufwand auszugleichen. Alle Berichte, die ich online zu Laboklin unter Tierhaltern gelesen habe, waren aber durchaus positiv und zufrieden.

Auf der Laboklin Webseite finden sich auch viele Informationen zu Parasiten, sowie eine Erklärung der Testverfahren. Die Informationen sind detaillierter als bei der TiHo, müssen dafür aber auch "zusammengesucht" werden. Man merkt einfach: Laboklin arbeitet im Normalfall eben doch mit Kliniken und Ärzten - nicht mit normalen Hunde- und Katzenhaltern. 

Für regelmäßige Untersuchungen ist die Möglichkeit, Kotproben selber einzuschicken, wirklich super. Es ist nicht schwer und nicht viel aufwendiger als eine Untersuchung beim Tierarzt. 

Also viel Erfolg!